- Offizieller Beitrag
Herkunft :
Dill (Anethum graveolens), auch Gurkenkraut genannt, stammt aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und ist ursprünglich in Vorderasien und Indien beheimatet. Inzwischen ist er jedoch in ganz Europa, Nord- und Südamerika eingebürgert. In Mitteleuropa ist Dill eine der meistangebauten Gewürzpflanzen.
Dill wird schon seit etwa 5.000 Jahren als Heil- und Gewürzkraut verwendet, in der Bibel wird er gar als Währung erwähnt, mit der man seine Steuern bezahlte. Im Mittelalter wurde er zur Abwehr von bösen Geistern eingesetzt, während man gleichzeitig seine positive Wirkung auf Bauchschmerzen und Koliken erkannte – die Verwendung kommt auch noch heute zum Tragen: Die Dillsamen werden als Tee gegen Blähungen und Magenschmerzen getrunken, während die Blätter und Triebe des vielseitigen Krautes Salate und Fischgerichte würzen.
Wuchs :
Dill ist eine einjährige und aufrecht wachsende Pflanze mit einer tiefreichenden Pfahlwurzel. Das Gewürzkraut ähnelt dem Fenchel: Seine hohlen und leicht gerippten Stängel verzweigen sich kaum und werden 60 bis 100 Zentimeter hoch. Dill strömt einen frischen aromatischen Duft aus.
Blätter :
Die Gewürzpflanze hat sehr fein gefiederte, hellgrüne bis grau-grüne Blätter. Sie werden bis zu 15 Zentimeter lang.
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Blüten :
Ab Juli/August erscheinen große lockere Dolden mit zahlreichen kleinen gelblichen Blüten. Sie locken zahlreiche Insekten an. Dill ist also nicht für uns Menschen schmackhaft und als Heilpflanze wertvoll, sondern zudem auch eine sehr gute Bienenweide.
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Früchte :
Aus einer Einzelblüte entstehen jeweils zwei Früchte. Die braunen und längs gerillten Samen sind von August bis September reif. Sie schmecken schärfer als die Blätter des Dills und werden frisch, getrocknet oder geröstet verwendet.
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Standort :
Dill braucht einen geschützten, sonnigen bis halbschattigen Standort, der windgeschützt ist. Besonders gut gedeiht er zwischen Gurken, Salat und Kohlarten. Und: In Mischkultur mit Möhren oder Pastinaken fördert Dill die Keimung und das Aroma des Wurzelgemüses. Nicht in der Nähe hingegen sollte Fenchel stehen, da sich die Pflanzen gegenseitig bestäuben, was schwächere Exemplare zur Folge hat.
Boden :
Der Boden sollte feucht und mittelschwer, keinesfalls aber staunass sein. Als Schwachzehrer kommt Dill gut mit mageren Böden zurecht.
Pflanzung :
Sie können Dill unter Glas vorziehen oder ab April direkt ins Freiland säen. Grundsätzlich ist eine Direktsaat zu empfehlen, da die Jungpflanzen das Umpflanzen nicht so gut vertragen. Sobald die Nachttemperaturen über sieben Grad Celsius liegen, können Sie die Samen ins Beet bringen. Halten Sie einen Reihenabstand von 25 Zentimetern ein. Wenn Sie es vor allem auf das feine Laub und weniger auf die Samen abgesehen haben, können Sie dichter und breitwürfig aussäen. Die Keimdauer beträgt zwei bis drei Wochen. Folgesaaten in einem Abstand von zwei bis drei Wochen garantieren eine fortwährende Ernte des Krautes.
Pflege :
Das beliebte Würzkraut ist anspruchslos in der Pflege. Einzig den Boden sollten Sie ab und an lockern und das Unkraut entfernen, sodass es nicht zu Verdichtungen kommt und das Wasser gut abfließen kann. Gelegentliche Gaben von Pflanzenjauchen wie Beinwell-Extrakt fördern das Wachstum neuer Triebe.
Ernte und Konservierung :
Die Blätter können den ganzen Sommer über frisch gepflückt werden. Um einen Vorrat anzulegen, sollte man die Dillspitzen einfrieren oder zum Konservieren in Öl einlegen. Beim Trocknen geht zu viel Aroma verloren. Frisches Dillkraut würzt mit seinem herb-aromatischen Geschmack Fisch, Geflügel, Soßen und Salate. Außerdem wird das Kraut beim Einmachen von Gurken verwendet.
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Die Blütendolden sollten geschnitten werden, wenn sich die Samen hellbraun färben. Dann drischt man die Körner über einem Sieb aus und lässt sie an einem warmen, luftigen Ort auf Pergamentpapier eine Woche nachtrocknen. Anschließend bewahrt man sie am besten in einem dunklen Schraubglas auf. In der Küche werden sowohl die Samenkörner als auch die Triebe zum Einlegen von Gurken verwendet. Wenn Sie ein paar Dolden ausreifen lassen, sät sich Dill selbst im Garten aus.
Heilwirkung :
Vor allem die Dillsamen werden in der Naturheilkunde verwendet. Ihre ätherischen Öle beruhigen den Magen, wirken krampflösend und fördern die Verdauung. Für beruhigendes Dillwasser benötigen Sie einen Esslöffel Dillsamen, die Sie mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen und fünf Minuten ziehen lassen. Sieben Sie die Mischung ab und trinken Sie zwei bis drei Tassen am Tag.
Sorten :
‘Sari’ und ‘Vierling’ haben sich beim Anbau bewährt. ‘Elefant’ ist eine spät blühende Sorte, die stark wächst und aromatische Blätter ausbildet. Sehr ertragreich ist die Sorte ‘Tetra Dill’.
Vermehrung :
Sie können Dill generativ leicht über Samen vermehren. Außerdem samt sich Dill selbst aus und verbreitet sich somit ganz von alleine.
Krankheiten und Schädlinge :
Als Krankheiten können beim Dill Viruskrankheiten wie das Gurkenmosaikvirus auftreten. Die Fusarium-Welke ist eine Pilzkrankheit, die ganze Kulturen vernichten kann. Als vorbeugende Maßnahme sollten Sie nach Dill oder anderen Doldenblütlern eine Anbaupause von vier Jahren einhalten. Daneben treten zuweilen Blattläuse als Schädlinge auf.
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mg Engelchen