• Offizieller Beitrag

    Estragon wird gerne zur Herstellung von Soßen verwendet, wie zum Beispiel der Sauce Bearnaise, und ist neben Schnittlauch, Kerbel und Petersilie Bestandteil der klassischen französischen Gewürzmischung "Fine Herbes".
    Estragon zeichnet sich durch einen süßherben Geschmack aus, der an Anis oder Fenchel erinnert.

    Herkunft :
    Estragon (Artemisia dracunculus) gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und stammt ursprünglich aus Südasien, China und Sibirien. Bereits im Alten Ägypten wurden aus dem Kraut, das mit dem Wermut (Artemisia absinthium) verwandt ist, Duftöle destilliert und Parfums hergestellt. Bei den Griechen wurde Estragon als Heil- und Gewürzpflanze genutzt. Sein Name ist mit aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem lateinischen Wort "Draco", deutsch für Drachen oder Schlange hergeleitet, und stammt daher, dass den Blättern des Krautes die Heilwirkung zugeschrieben wurde, Schlangenbisse zu heilen. Daher wird Estragon volkstümlich auch als "Kleiner Drache" oder als "Schlangenkraut" bezeichnet. Während der Kreuzzüge gelangte das Kraut ins Mittelmeergebiet und fand mehr und mehr als Küchengewürz Verwendung. Heute ist Estragon in den meisten europäischen Landschaften verbreitet.
    Es werden zwei Formen von Estragon unterschieden: den im Geschmack weniger kräftigen, aber widerstandsfähigen Russischen Estragon (Artemisia dracunculoides) mit behaarten Blättchen; und den glattblättrigen Aromatischen Estragon (Artemisia dracunculus), der auch Französischer oder Deutscher Estragon genannt wird. Der Französische Estragon schmeckt sehr würzig, ist aber im Anbau empfindlicher als der Russische Estragon.

    Wuchs :
    Die mehrjährige, krautige und buschig verzweigte wachsende Gewürzpflanze wird zwischen 60 und 150 Zentimeter hoch. Ihre stark verästelten, kräftigen Wurzeln bilden Ausläufer.

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    Blätter :

    An weichen und krautigen Stängeln sitzen schmale, schwach behaarte, lanzettliche, grüne Blätter, die locker verteilt sind. Sie werden zwischen zwei und fünf Zentimeter lang und verströmen beim Zerreiben ein angenehmes Aroma. Im Vergleich zum Französischen Estragon besitzt der Russische Estragon größere und blassere Blätter.

    Blüten :
    Ab Juli erscheinen an den Triebspitzen winzige, gelbgrüne Blütenknöpfchen in Rispen. Jedoch kommt der Estragon bei uns und besonders in kühleren Lagen kaum bis überhaupt nicht zur Blüte.

    Standort :
    Estragon bevorzugt einen windgeschützten Platz in der Sonne oder im Halbschatten. Das Kraut gedeiht auch gut in ausreichend großen Töpfen mit humusreichem Substrat.

    Boden :
    Der Boden sollte durchlässig, humusreich und feucht sein. Zu stark verdichteter Boden sowie Staunässe gilt es zu vermeiden. Optimal ist ein neutraler bis leicht basischer Boden.

    Pflanzung :
    Beim Anbau und der Pflanzung wird zwischen den beiden Estragon-Arten unterschieden: Der empfindlichere Aromatische oder Französische Estragon lässt sich bei uns nur durch Jungpflanzen und nicht durch Aussaat vermehren: Setzen Sie Jungpflanzen von diesem Estragon im April/ Mai im Abstand von 30 x 40 Zentimeter ins Beet. Für den Hausgarten reichen ein bis zwei Pflanzen. Den Russischen Estragon können Sie im Frühjahr ab Ende April im Freiland aussäen. Bedecken Sie die Samen nur dünn mit Erde.

    Pflege :
    Beide Estragon-Arten benötigen während längerer Trockenzeit reichlich Wasser. Der Wurzelballen sollte immer feucht sein, wobei es Staunässe in jedem Fall zu vermeiden gilt. Wenn Sie das Kraut regelmäßig hacken, garantieren Sie, dass der Boden locker bleibt und die Wurzeln genügend Sauerstoff erhalten. Eine Gabe organischen Düngers wie Kompost versorgt die Pflanze mit ausreichend Nährstoffen.
    Da Estragon von unten her verkahlt, können Sie die langen Stängel mit dürren Blättern im Spätherbst nah über dem Boden abschneiden: Im nächsten Frühjahr treibt das Würzkraut dann aus dem Wurzelstock neu aus. In rauen Lagen sollten Sie insbesondere den Aromatischen Estragon mit einer Lage Laub, Reisig oder einem Vlies schützen. Alle drei bis vier Jahre sollten Sie den Estragon verjüngen. Hierzu wird die Pflanze ausgegraben, geteilt und an einer anderen Stelle im Garten neu eingepflanzt.

    Ernte und Konservierung :
    Den Sommer über können Sie laufend frische Blätter sowie Triebspitzen des Würzkrautes ernten. Der Russische Estragon erreicht seine größte Würzkraft, wenn sich die Blütenknospen bilden. Der Französische Estragon ist stets gleich aromatisch feinwürzig, hat eine leichte Süße und erinnert vom Geschmack her an Lakritz. Zwar können Sie das Kraut zum Trocknen aufhängen und lagern, doch ist das Aroma der frischen Blätter noch immer unübertroffen.

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    Estragon als Heilpflanze :
    Neben seiner Verwendung als Küchenkraut ist Estragon auch eine beliebte Heilpflanze. Beide Estragon-Formen enthalten ätherische Öle, Harze, Gerb- und Bitterstoffe. Aus den getrockneten Blütenköpfchen können Sie einen Tee aufbrühen, der appetitanregend, verdauungsfördernd und wohltuend auf Magen und Darm wirkt. Die Wurzel der Pflanze wurde traditionell gegen Zahnschmerzen gekaut.

    Sorten :
    Thüringer Estragon ist eine wüchsige und aromatische Züchtung.

    Vermehrung :
    Während Sie den Russischen Estragon durch Samen vermehren können, wird der Französische Estragon nur vegetativ durch Teilung des Wurzelstocks im Frühjahr oder etwa fünf Zentimeter lange Blattstecklinge im Sommer vermehrt, sodass die Pflanzen bis zum ersten Winter gut eingewurzelt sind.

    Krankheiten und Schädlinge :
    Generell ist Estragon sehr robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Zuweilen treten Rostpilze auf, die sich durch runde, rostfarbene Flecken an der Blattunterseite bemerkbar machen. In diesem Fall hilft es leider nur noch, die Pflanze auszugraben und zu entsorgen.

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    mg Engelchen ;):thumbup::)

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